Helfer im Fellwechsel

Die Fellwechselzeit stellt sich nicht nur für uns Pferdehalter als haarige Angelegenheit heraus. Auch dem Pferd wird in dieser Zeit viel abverlangt. Besonders alte und kranke Pferde haben oftmals viele Wochen mit dem Fellwechsel zu tun – wir haben die besten Tipps und Tricks zusammengefasst.

Fellwechsel – die besten Tipps und Tricks

Der Fellwechsel kostet nicht nur jede Menge Zeit und Geduld, sondern vor allem auch viel Kraft und Energie für das Pferd. Dabei hat der einsetzende Fellwechsel, wie oftmals behauptet, nicht von den Temperaturen, sondern lediglich von der Tageslichtzeit abhängig. Werden die Tage länger, beginnt der Fellwechsel. Durchaus auch dann, wenn es draußen noch richtig ungemütlich und kalt ist. Neben der Herausforderung, die richtige Decke zu wählen, geht es in dieser Zeit auch darum, dem Pferd möglichst gut durch den Fellwechsel zu begleiten. Es kann nämlich durchaus zu Leistungseinbrüchen kommen: Der Fellwechsel ist ein wahrer Energiekiller und darauf sollten also auch die Pferdehalter Rücksicht nehmen. Besonders ältere und kranke Pferde, die zum Beispiel unter Cushing leiden, haben oftmals mehrere Wochen mit dem Fellwechsel zu kämpfen. Je nach Außentemperaturen sollte in solchen Fällen durchaus zu der Schermaschine gegriffen werden. Übrigens: Auch geschorene Pferde benötigen die gleiche Energie für den Fellwechsel wie Pferde, die nicht geschoren sind. Es fällt nur meistens nicht so auf, da die Haare viel kürzer sind und deshalb nicht so sichtbar. Es ist ein Irrtum, das geschorenes Fell nicht ausfällt. Das gesamte Haarkleid wird gewechselt – egal ob geschoren oder nicht.

– Putzen

Putzen ist in dieser Zeit natürlich das A&O. Durch vernünftiges Striegeln werden aber nicht nur die losen Haare aus dem Fell gebürstet, gleichzeitig regt die Massage die Durchblutung der oberen Hautschichten an, was sich wiederum positiv auf den Haut- und Haarstoffwechsel auswirkt. Und nebenbei stärkt man gleich die Bindung zwischen Pferd und Mensch. Besonders in dieser Zeit, in der das Fell besonders juckt, werden sich die Pferden mit den lustigsten Grimassen bei euch bedanken. Putzzeug gibt es wie Sand am Meer, aber neben den tollen Designs und Angeboten haben sich besonders im Fellwechsel die Klassiker bewährt: So zum Beispiel der gute alte Gummistriegel, der die losen Haare mühelos aus dem Fell bürstet. Auch ein klassisches Schweißmesser mit Gummirand schiebt die Haare aus dem trockenen Fell. Auf dem Markt gibt es mittlerweile natürlich unzählige Produkte, die als schnelle Helfer angepriesen werden und schnell mal 20 Euro kosten können. Eine preiswerte und gleichwertige Alternativen können hier sogenannte Fugengummis darstellen, die ihr im Baumarkt bereits für unter 5 Euro bekommen könnt.

   

– Decken abmachen

Ein weiterer Tipp ist das Abnehmen der Decken – natürlich nur, wenn es die Witterung erlaubt. Aber sobald die Temperaturen etwas steigen und die Sonne die ersten Tage richtig scheint, werden es euch eure Pferde danken. Im Fellwechsel juckt das Fell besonders. Die losen Haare liegen auf der Haut und kitzeln das Pferd unentwegt. Als ganz natürliche Reaktionen wälzen sich die meisten Pferde noch mehr als üblich. Sind die Decken nun abgenommen, werden sehr viele der losen Haare einfach aus dem Fell geschubbert. Außerdem regen die Sonnenstrahlen die Vitamin D Produktion an und steigern das Wohlbefinden der Pferde ungemein. Sonnenlicht stärkt das Immunsystem und Abwehrkräfte der Pferde gegenüber äußeren Einflüssen, was sich wiederum positiv auf den Haut- und Haarstoffwechsel auswirkt. Dei Deckenfrage muss meist jeden Tag individuell gestellt werden; sie lohnt sich aber in jedem Fall und sollte sich nicht auf die Bequemlichkeit des Pferdehalters berufen. Die losen Haare und Hautschüppchen verstopfen die Poren und können sich nachweislich negativ auf die Hautgesundheit auswirken. Wenn nun auch noch eine Decke auf dem Pferderücken liegt, fehlt zusätzlich noch jegliche Luftzirkulation. Keine schöne Vorstellung, vor allem da es bei direkter Sonneneinstrahlung schnell zu einem Hitzestau unter der Decke kommen kann.

   

– Öle und Mineralstoffe

Besonders in der Fellwechselzeit liest man immer wieder, dass Öl helfen soll, damit die Pferde das Winterfell schnell verlieren. So stimmt das natürlich nicht ganz. Die Fütterung von hochwertigem Öl kann das tägliche Putzen natürlich nicht ersetzen. Aber es bietet eine schnell verfügbare Energiequelle für das Pferd. Die Fellwechselzeit kostet die Pferde sehr viel Kraft, so kann es unter Umständen sogar zu Leistungseinbrüchen kommen. Qualitatives Öl stellt dabei eine schnell verfügbare Energiequelle dar, die die Reserven schnell auffüllt ohne den Stoffwechsel dabei zu belasten, wie es beispielsweise Kraftfutter tut. Weiterhin wirken sich die enthaltenden Fette positiv auf das Haar und die Haut aus. Eine kräftige und gut versorgte Haut, ist in der Zeit des Fellwechsels viel besser gewappnet. Auch Mineralien sind für die Haut und damit das Fell besonders wichtig. Vor allem die Versorgung mit Zink als Haut- und Immunmineral sollte immer gewährleistet werden. Eine Erhöhung des Mineralfutters kann hierbei also durchaus nützlich sein.